Alles beim Alten?

In wenigen Minuten geht es für so manchen von uns mit den Weihnachtsferien los. Kürzer treten können sehr viele, hat doch praktisch nur der Tourismus jetzt Hochsaison. Bevor wir uns auf den Wechsel ins Jahr 2018 vorbereiten, wollen wir daher kurz auf die vergangenen Tage des Dezembers zurückblicken.

Diese brachten hierzulande durchaus Komödienhaftes mit sich. Nur leider ist´s halt nicht die große Bühne, auf der sich das alles abspielt. Und das Publikum klatscht auch nicht, sondern schaut mit Staunen, wie österreichische Politiker agieren. Die neu gebildete Regierung setzte einen gesundheitspolitischen Rückschritt, die SPÖ um den larmoyanten Altbundeskanzler scheint – wie seinerzeit die steirische Landeshauptfrau Klasnic – der Meinung zu sein, dass alles in Ordnung ist und sich der Souverän nur bei der Stimmabgabe geirrt hat, die Liste Pilz probiert gerade, ob ihr die Fußstapfen des Team Stronach zu groß oder zu klein sind. Die Neos? Die sind gegen alles und nicht einmal dann in der Lage etwas positiv zu bewerten und es gegenüber den Medien auch so zu benennen, wenn eines ihrer Anliegen von der neuen Regierung auch erfüllt wird. Oder wie war das mit der Mehrwertsteuer-Senkung für die Hoteliers? Gut, wir befinden uns nach Wahltag, Sondierungen, Koalitionsverhandlungen und Regierungsbildung wieder in der österreichischen Realpolitik.

Weltpolitisch gesehen machte US-Präsident Trump wieder von sich reden. Zuerst gab es verbale Ohrfeigen für Nordkorea, dessen Machthaber sich aber nicht lumpen ließ und quasi einen Atomkrieg in den Raum stellte. Die weitere Entwicklung ist ungewiss.

Das nächste Ziel Trumps war Jerusalem. Dass man sich ausgerechnet die Stadt, die für jede der drei Buchreligionen eminent wichtig ist und die noch dazu an einer geopolitischen Bruchlinie liegt, für Machtspiele aussucht, ist bemerkenswert, und die Folgen sind nicht abzuschätzen. Machtpolitik hat nichts mit Sensibilität und Feinfühligkeit zu tun – das ist hinlänglich bekannt. Aber gerade für Jerusalem, das seit seiner Gründung vor rund 3.000 Jahren praktisch laufend im Zentrum von Konflikten stand, ist eine zukunftsweisende Lösung gefragt. Wie wäre es einmal damit, den Versuch zu starten, diese Stadt unter internationale Verwaltung zu stellen?

Autor:

Christian Lang_LangTomaschtikCommunications

Dr. Christian Lang

Alles beim Alten?

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