Selten zuvor hat man binnen 24 Stunden sooft die drei Großbuchstaben R, I und P in sozialen Netzwerken gelesen. requiescat in pace (lateinisch) bzw. rest in peace (englisch) bedeutet nichts anderes als Ruhe in Frieden. Drei Buchstaben, mit denen drei Kulturgrößen in den vergangenen Tagen verabschiedet wurden.
Carlo Pedersoli alias Bud Spencer, Götz George und Manfred Deix haben die Bühne für immer verlassen. Drei Männer, die für Generationen von uns ein unauslöschlicher Teil der Kindheits- und Jugenderinnerungen sind. Es war 1978 als ich das erste Mal im Kino war. Der Film hieß „Zwei sind nicht zu bremsen“. In der Hauptrolle neben Terence Hill Bud Spencer in einer für die beiden so typischen Hau-drauf-Komödie.
Ungefähr zur selben Zeit habe ich im Fernsehen die Winnetou Filme mit dem jungen Götz George gesehen. Auch wenn er für viele der Schimansky ist, für mich bleibt er in erster Linie mit genau diesen Filmen in Erinnerung.
Etwa 15 Jahre später wurde Manfred Deix der breiten Öffentlichkeit in Österreich bekannt. Keine Woche verging in der man seine Bilder nicht im News oder der Krone sah. Er wurde zu einer Marke und seine Werke ein vom Volk geadeltes Kulturgut. Schließlich ist die Deixfigur heute bei uns ein allseits bekanntes Synonym für einen bestimmten Menschentyp und steht auch im Duden und im Österreichischen Wörterbuch.
Europa wurde in diesen Tagen nicht nur mit dem Brexit erschüttert. Es hat auch drei ganz Große verloren. Vor allem Götz George und ganz sicher Bud Spencer waren weit über die Grenzen ihres Heimatlandes bekannt und beliebt. Denn Wertschätzung und Hochachtung für Leistung kennt keine Grenzen.
Als 2007 mit Luciano Pavarotti einer der drei Tenöre gestorben ist, hat sich Juventus Turin, jener Fußballverein dem sein Leben lang sein Herz gehörte, mit zwei einfachen aber umso aussagekräftigeren Worten via Stadionanzeigetafel verabschiedet: „Ciao Maestro“. Meister ihrer jeweiligen Kunst waren auch die drei oben genannten: Gleich ob Hau-drauf-Film, Tatort-Krimi oder provokante Karikatur. Sie und ihre Schauspiel- bzw. Zeichenkunst werden uns fehlen. Ciao, Tschüss und Baba. Rest in Peace bzw. RiP.
Autor:
Walter Gröblinger