Ankunft in Dublin. Die Fahrt vom Flughafen in die Stadt dauert eine knappe halbe Stunde. Der Taxifahrer plaudert auf meine Frage, was es denn Neues in Dublin gibt, über den eben laufenden Ryder Cup, das alle zwei Jahre stattfindende Kräftemessen zwischen US-amerikanischen und europäischen Golfern. Rory McIlroy, ein Ire, ist heuer der Teamleader der Europäer. Außerdem ist Golf in Irland ein Volkssport. Also ist der Ryder Cup ein großes Thema, dem auch die Medien breiten Raum zugestehen. Dann wendet sich der Taxilenker dem Brexit zu. „Wir freuen uns und sind gut vorbereitet. Eine Menge Betriebe werden zu uns übersiedeln“, sagt er. Das ist einleuchtend. Geografisch und kulturell liegen Großbritannien und Irland nahe beieinander, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind in Irland gut, und eine Sprachbarriere gibt es auch nicht.
Bei dem Executive Meeting von IPREX, dem globalen Netzwerk von Kommunikationsagenturen, dem unsere Agentur angehört, geht es dann um die großen Linien. Eine Präsentation dreht sich um die Hintergründe der Präsidentenwahlen in den USA, eine weitere um den Fortgang des Brexit. CETA und TTIP werden aus amerikanischen und europäischen Blickwinkeln diskutiert. Ich stelle unser neues Büro in der Schweiz vor, das den Kunden des Netzwerks einen direkten Zugang zu den in der Schweiz ansässigen Konzernzentralen und internationalen Organisationen öffnet. Im Mittelpunkt jedes Programmpunktes steht immer die Frage: Welche Entwicklungsszenarien sind wahrscheinlich, und welche Handlungsoptionen ergeben sich daraus für die Kunden der IPREX-Agenturen?
Einige Themen, die Österreichs Innenpolitik bestimmen, finden sich auf internationaler Ebene wieder. CETA, TTIP, die Erfolge von Rechtspopulisten und die Implikationen von Völkerwanderungen beschäftigen international viele Think Tanks. Aber anderswo interessiert. Anderes mehr. TTP, der asiatische Bruder von TTIP zum Beispiel, oder ob die zigtausenden wohlhabenden und wirtschaftlich sehr aktiven Briten, die Wohnsitze in Spanien genommen haben, auf die Insel zurückkehren werden.
Gespräche mit Menschen anderer Länder und Kulturen ermöglicht die Welt aus anderen Blickwinkeln zu sehen und fördert Verständnis sowie Kooperationsbereitschaft. Ein freies Interrail-Ticket für alle, Studenten und jene, die Schule und Studium längst hinter sich gelassen haben, wäre daher eine tolle Idee.
Autorin:
Mag. Helga Tomaschtik