Ertappen Sie sich manchmal bei der Überlegung, dass Sie gerne diese oder jene Eigenschaften eines Ihrer Bekannten hätten? Dass Sie von Ihrer Umgebung gerne genauso wahrgenommen würden, wie …. wer auch immer …., mit welcher Eigenschaft auch immer. Aber jedenfalls mit einer, die Sie sich selbst gerade nicht zuschreiben. Ob cool, lässig, kreativ, überlegt, durchdacht – im Zeitpunkt des Haderns schneidet „der oder die Andere“ immer besser ab als man selbst.
Keine Sorge, Sie sind sicher nicht alleine. Wer ehrlich zu sich selbst ist, wird zugeben, dass es ihm oder ihr selbst durchaus schon so ergangen ist. Dabei geht es gar nicht darum, sich mit irgendwelchen Celebrities aus Film, Theater oder Politik zu vergleichen. Nein, Menschen in unserer unmittelbaren Umgebung sind dabei das „Objekt“ der Begierde. Warum kann der so gut mit anderen umgehen? Was hat die, dass alle von ihr schwärmen? Weshalb komme gerade ich in größeren Gruppen nicht so an, wie ich mir das erträume? Die Fragen sind vielfältig, die Antworten auch – wir wollen hier nicht ins Psychologische abgleiten. Interessanterweise hat man in diesen Situationen ganz selten eine richtige Einschätzung seiner persönlichen Stärken. Und kaum ein Gefühl dafür, dass das, was man an sich selbst gerade nicht schätzt, von anderen positiv bewertet sein kann.
Das Selbstverständnis beim Außenauftritt ist wichtig. Das gilt gerade für die Planung der Kommunikation und der Öffentlichkeitsarbeit Ihres Unternehmens. Überlegen Sie sich genau Ihre Stärken und Ihre Schwächen und bekennen Sie sich vor sich selbst dazu. Nur so wird es Ihnen möglich sein, authentisch aufzutreten und so wahrgenommen zu werden, wie Sie sich das wünschen. Halten Sie sich an die Leitgedanken, die Sie für Ihre Kommunikationsarbeit zurecht gelegt haben.
Der 1989 von der RAF ermordete Chef der Deutschen Bank Alfred Herrhausen hat dieses Thema sehr schön dargestellt. Er meinte: „Wir müssen das, was wir denken, auch sagen. Wir müssen das, was wir sagen, auch tun. Und wir müssen das, was wir tun, dann auch sein.“ Wenn wir diese Worte beherzigen, dann sollte unsere Kommunikation mit unseren Dialoggruppen gelingen.
Autor:
Dr. Christian Lang