Theresa May: Katze oder Hund

Als Theresa May in Downing Street Nr. 10 einzog, gehörten ihr weltweit die Schlagzeilen. Britische Medien mussten sich im Unterschied zur internationalen Presse nicht mit der Wiedergabe des Lebenslaufes der neuen PM aufhalten, sondern gingen gleich zu Wesentlichem über. Schließlich verfügte Theresa May als vormalige Innenministerin und langjährige Abgeordnete bereits über einen hohen Bekanntheitsgrad.

„May takes fast track to Nr. 10“ titelte The Guardian in Anspielung auf den recht schnellen Wechsel. „Best deal for Britain“  schrieb The Daily Telegraph, „Make sure you get us out of the EU“, forderte Daily Mirror. Daily Mail freute sich über die „Coronation of Theresa“, wohingegen die Financial Times May nach dem Knock-out ihrer Mitbewerber als „The last woman standing“ sah. The Sun blickte tiefer: Seite 1 zeigte Mays´ Füße in Schuhen im Leopardendesign, darüber die Schlagzeile „Heel, boys!“, bei Fuß, Jungs!

Bei Fuß und Leopardenschuhe,

Hund und Katze, wie passt das zusammen? Hunde nehmen gerne Befehle entgegen, wie wir wissen. Aber Katzen? No way! Katzen konzentrieren sich auf ihren eigenen Vorteil. Sie tun alles für sich und nichts für andere. Auch das ist bekannt. Unlängst kam bei einem Treffen mit Managern das Gespräch auf den Mentalitätsunterschied zwischen Katzen und Hunden, wobei ein Teilnehmer sagte, diesen Unterschied auch bei Menschen zu bemerken. Es gäbe katzenartige und hundeartige Menschen. Die Katzenartigen verfolgten, nicht selten mit sehr viel Raffinement und Charme, immer ausschließlich eigene Ziele und ließen sich von nichts und niemandem davon abbringen. George Bush jun. sei als Politiker ein Hundeartiger gewesen, auch Barack Obama wäre ein solcher. Der legendäre Bill Clinton wäre hingegen eindeutig eine Katze, zudem eine, die sich – wenn es gerade passte – als Hund camouflierte, um die Zielerreichung zu unterstützen.

Was also, wenn die Leopardenschuhe der Premierministerin einen dezenten Hinweis auf ihren Katzencharakter darstellen? Wenn das so sein sollte, hat sie ihren eigenen Plan, um den Brexit zu einem Erfolg für Großbritannien zu machen, den sie mit Raffinement und unbeirrt verfolgen wird. Und es wird mehr überraschende Entscheidungen geben als die Ernennung Boris Johnsons zum Außenminister.

Autorin:

Helga Tomaschtik

Mag. Helga Tomaschtik

Theresa May: Katze oder Hund

Kommentar verfassen