Wann geht´s los?

Das lange Warten hat ein Ende gefunden, die Wiener SPÖ hat einen Vorsitzenden gewählt. Nach dem zähen Hin und Her der letzten Wochen war es für den Außenstehenden ja schon ziemlich egal, ob Michael Ludwig oder Andreas Schieder den Parteivorsitz und in weiterer Folge das Amt des Bürgermeisters der Bundeshauptstadt übernehmen würde. Hauptsache vorbei! Michael Ludwig ist es geworden und jetzt gilt es, wieder das Hauptaugenmerk auf die Sacharbeit zu legen, auch wenn der oberste Wiener Fiaker noch einige weitere Wochen den Landeshauptmann und Bürgermeister geben wird. Die Kommunikation der letzten Monate war ja schlichtweg katastrophal, ein verpatzter Absprung wirkt sich nicht nur beim Skifliegen desaströs aus.

Eines muss man HC Strache lassen. Er hat in perfekter Weise den Wahlkampf um Wien schon lange vor 2020 eröffnet. Während die SPÖ noch unter dem Motto „Freundschaft“ ausdiskutierte, wer denn jetzt das Ruder übernehmen sollte, um das schlingernde Schiff wieder auf Fahrt zu bringen und es dann in Angriffsposition zu führen, erklärte der blaue Parteiobmann quasi offiziell das, was sowieso in diesem Land jeder weiß. Der Posten des Bürgermeisters von Wien, das könnte was für ihn sein.

Klar ist, dass die Ausgangsposition der SPÖ nach wie vor ausgezeichnet ist. Im Mobilisieren – vor allem gegen die Blauen – waren die Roten immer perfekt. Ob das dieses Mal reichen wird, ist eine andere Frage. Die schwarz-blaue Regierung wird der Gemeinderatswahl – geplant im Jahr 2020 – einen neuen Turbo geben. Was aber wird sein, wenn diese Regierung in den nächsten zwei Jahren tatsächlich etwas weiterbringt, positives Image aufbaut – immerhin gibt´s einen EU-Vorsitz zu managen – und dazu vielleicht noch etwaige Streitereien auf Sparflamme kochen lässt? Dann wird es den Schwarzen schwer fallen, falls sie in Wien eine Rolle spielen sollten, im Fall der Fälle, keine Koalition als Juniorpartner mit den Blauen einzugehen. Zu groß ist der Wunsch beider Parteien, die SPÖ in Wien von der Macht fernzuhalten. Diese hat es nach wie vor in der Hand. Allerdings ist der Scherbenhaufen ein Scherbengebirge. Wenn dieses weggeräumt ist, bleibt nur hartes Arbeiten übrig.

Autor:

Christian Lang_LangTomaschtikCommunications

Dr. Christian Lang

Wann geht´s los?

Kommentar verfassen