Der Handy-Crash

 

Tja, es ist passiert! Der Handy-Crash, genauer gesagt das endgültige Aufgeben meines i-Phones nachdem es zu Boden gegangen war und mein Display danach die Anmutung eines wunderbaren und fein ziselierten Spinnennetzes bot, hat anscheinend alle meine darauf gespeicherten Daten in den technologischen Orkus verdammt. Nichts ging mehr. Das Ding reagierte einfach auf gar nichts. Die Wiederherstellbarkeit meiner Daten war auf Grund der Komplexität des Crashes – wie ich mir nach einem Marathon von Fachhändlern zu selbst ernannten Experten und Kapazundern eingestehen musste – nicht gegeben.

Ich ergriff die Initiative und erwarb ein neues Gerät, begann ein Fazit zu ziehen. Bilder und Videos – weg! Kein Beinbruch, wie oft habe ich mir die eigentlich angesehen? Notizen und Erinnerungen – diese Funktionen habe ich ohnedies nie benutzt. Die eine oder andere Spiele-App? Geschenkt! Die Wetter App? Na gut, die sieben oder acht Städte über deren Wetterkapriolen ich mich laufend informieren wollte, waren rasch wieder eingegeben. Sie sehen, ich verwende mein Mobiltelefon in erster Linie noch für die Bestimmung, für die es erfunden wurde – zum Telefonieren!

Blieben also die Telefonnummern und die E-Mail-Adressen. Ja, Sie haben natürlich Recht. Ich hätte alle Daten immer abspeichern sollen, sodass es ein Einfaches gewesen wäre, diese auf meinem neuen Handy wieder einzuspielen. Habe ich aber nicht. Und wollte ich auch nicht! Punktum! Die wichtigsten Daten, nämlich jene von Geschäftspartnern, Familie und Freunden, waren rasch wieder zusammen gesammelt. Da ein bisschen in den Mails recherchieren, dort mal nachfragen und jeden Anrufer, der sich meldet gleich wieder einspeichern – dann funktioniert das schon und man kommt weiter durchs Leben. Oder das, was man dafür hält.

Rund 1.000 Telefonnummern hatte ich im Laufe der Jahre angesammelt. Jetzt war ich bei einem Zehntel angelangt. Jahrelang nicht gepflegte Kontakte werden daher auch weiterhin nicht mehr gepflegt werden. Telefonieren um des Telefonieren willens gehört der Vergangenheit an. Über jeden, der sich meldet, freue ich mich. Wer sich niemals meldet, dem kann ich leider nicht erklären, dass …. Nein, das will ich auch gar nicht. Der Crash hat einiges wieder zurecht gerückt.

Autor:

Christian Lang_LangTomaschtikCommunications

Dr. Christian Lang

Der Handy-Crash

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